Erich Loest, geboren am 24. 2. 1926 in Mittweida als Sohn eines Kaufmanns. Loest wurde nach dem Besuch der Oberschule 1944/45 noch Soldat; danach Gelegenheitsarbeiten; 1947–1950 Volontär und Redakteur der „Leipziger Volkszeitung“, seit 1950 freischaffender Schriftsteller; 1955/56 Student des Literaturinstituts „Johannes R. Becher“ in Leipzig. Ende 1957 wurde Loest wegen „konterrevolutionärer Gruppenbildung“ verhaftet und zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Anlässlich des 15. Jahrestages der DDR wurden ihm die letzten sechs Monate auf zwei Jahre Bewährung erlassen. Der durch die Haftbedingungen schwer magenkranke Loest kehrte nach Leipzig zurück und veröffentlichte unter verschiedenen Pseudonymen Abenteuer- und Kriminalromane. Verschiedene Anträge auf vollständige Rehabilitierung wurden zu DDR-Zeiten abgelehnt. (Erst im April 1990 wurde das Urteil von 1957 aufgehoben.) – 1979 trat Loest aus dem Schriftstellerverband der DDR aus, nachdem er in einem offenen Brief mit anderen Autoren gegen Zensurmaßnahmen protestiert hatte. Nach den Querelen um seinen Roman „Es geht seinen Gang“ und weiteren Arbeitsbehinderungen ging er im März 1981 nach Osnabrück. Er kehrte nach Ablauf eines Dreijahresvisums nicht mehr in die DDR zurück. Seit 1982 Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. Von 1984 bis 1986 war Loest 2. Vorsitzender des Verbands Deutscher Schriftsteller (VS). In dieser Funktion setzte er sich (erfolglos) für die aus ...